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Sonntag, 15 Juli 2012 00:00 geschrieben von 

Amsterdam 2012

Zunächst ein paar Dinge vorweg:

Natürlich wird man belächelt, wenn man sagt, man gehe zum Fischen nach Amsterdam. Von vielen Kollegen kam ein spöttisches: "Jaja, zum Angeln! Ist klar... ich sag nur Kiffen und Nutten!" Für viele ist es unverständlich in eine fremde Stadt zu fahren, in der Absicht die Unterwasserwelt zu bestaunen, wo doch über Wasser so viel geboten wird. Für Angelverrückte wie uns ist aber schon der Blick auf GoogleMaps eine Augenweide: In Amsterdam, um Amsterdam, überall Wasser, überall kleine Kanäle, die in Größere münden! Ein Hot-Spot jagt den Nächsten!

Amsterdam

Hier stehen wir auch schon vor dem ersten Problem: Vor lauter Wasser verliert man schnell die Übersicht und fischt, wenn man Pech hat, stundenlang am Fisch vorbei. Im Vergleich zu unseren Vereinsgewässer ist das Wasser in Amsterdam aus fischtechnischer Sicht zwar ein Traum, doch alles andere als leicht zu beangeln. Vor allem im Stadtkern sind ein Großteil der Grachten nur schwer zugänglich und, dank weggeworfenen Fahrrädern und anderem Unrat, auch sehr hängerlastig. Es ist also wichtig, sofern ihr mit Gummi angeln wollt, dass ihr ausreichend Material mit in den Urlaub nehmt. Natürlich sind einige Stellen hängerträchtiger als andere, oft stehen aber auch gerade hier die Fische.
Wahrscheinlich wollen einige die genauen Stellen wissen an denen wir gut gefangen haben. Bitte habt Verständnis dafür, dass wir diese nicht öffentlich Preis geben wollen. Zu viele deutsche Angler machen hier schon genug kaputt, da wollen wir nicht noch unsere holländischen Nachbarn damit belasten. Wer sich etwas Mühe gibt, der erkennt alles was er wissen muss auf unseren Bildern Zwinkernd
Es sei nur so viel gesagt: Jeder der sein Handwerk wenigstens einigermaßen beherrscht und genug Ausdauer mitbringt, wird hier seine Fische fangen!

Allgemeine Infos über das Fischen in Holland findet ihr im Netz. Mir persönlich hat vor allem http://www.angeln-in-den-niederlanden.de bei den meisten Fragen geholfen. Solltet ihr Fragen haben, auf die ihr im Netz keine Antwort gefunden habt, könnt ihr euch gerne bei uns melden.

 

Tag 1 - Erst mal locker angehen lassen... oder auch nicht

Der Wecker klingelte um 4 Uhr morgens, ich für meinen Teil, war aber vor lauter Aufregung schon ne halbe Stunde früher wach und konnte es kaum erwarten, dass es endlich losgeht! Die Sachen hatten wir am Vorabend im Auto verstaut und so ging es schon eine halbe Stunde später, bis unter die Zähne bewaffnet mit allerlei Tackle, in bester Stimmung gen Norden. Wir hatten Glück mit dem Verkehr und schafften die 650 km in etwas über 6 Stunden. Zunächst besorgten wir uns den VISpas im Hengelsport 2000 direkt in Amsterdam und machten uns weiter zu unserer Ferienwohnung. Diese lag etwa 5 Kilometer vom Zentrum der Stadt entfernt, mitten in Feldern und umgeben von Poldern.

traktor

pizzahut

unterkunftunterkunft
 

 

 

 

Die Unterkunft hatte unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen. Nur 10 Minuten von der Innenstadt entfernt und doch mitten in der Natur, umgeben von Schafen, Reihern und Enten. Von außen sah die Wohnung eher unspektakulär wie ein großer Container aus, von innen war sie jedoch der Hammer. Sie war sauber, geräumig und mit allem ausgestattet was das Herz begehrt. Wir hatten sogar unseren eigenen Wachhund der auf uns und das Haus des Vermieters aufpasste.

wachhund

Unser Vermieter wohnte direkt gegenüber und war ein Holländer wie er im Bilderbuch steht. Von Anfang an war er freundlich, zuvorkommend und stand mit Rat und Tat zur Verfügung. So wurde auch direkt zur Begrüßung frischer Kaffee aufgesetzt und auf der Karte gezeigt, wo wir Supermärkte, Park&Ride und Ähnliches finden.

kaffee

Der Tipp mit Park&Ride war für uns Gold wert, zumal das normale Parken in Amsterdam pro Tag etwa 50€ kostet. Für uns lag der nächstgelegene Park&Ride auf einer Insel kurz vor Zeeburg. Hier zahlte man für den bewachten Parkplatz pro Tag 8€. Für diese 8€ bekam jeder Mitfahrer des Autos ein Straßenbahnticket mit dem er umsonst in die Stadt und wieder zurück zum Parkplatz fahren konnte. Ein super System, zumal die Straßenbahn alle 5 Minuten fuhr und man 3 Haltestellen weiter am Amsterdamer Hauptbahnhof und somit im Zentrum war.

So machten wir uns, nachdem wir unser Zeug auf die Zimmer verteilt hatten, auf den Weg in Richtung Stachelritter. Schon auf der Fahrt zum Park&Ride spähten wir nach möglichen Spots und waren total heiß darauf endlich loszulegen. Chris und Ferdi waren schon im vorherigen Jahr in Amsterdam und kannten so schon ein paar Spots. Nach kurzer Bahnfahrt und einem kleinen Fußmarsch erreichten wir unseren erste Stelle.

3 lustige 4

Während ich noch meine Rute montierte, feuerte Chris seinen Gummi in Richtung Räuber. Zwei Würfe später war auch schon der erste Barsch am Band. Zwar kein Riese aber dennoch ein vielversprechender Start!

barsch chris

"Willkommen in Amsterdam", dachte ich mir und staunte nicht schlecht, als Paul mit seinem ersten Wurf den ersten Zander des Trips an Land zog. Bei mir dauerte es doch knapp 5 Minuten, bis der erste Barsch (naja eher ein Bärschlein) den Köder vernaschte.

zandrinobarsch




Vor unseren Füßen tauchten immer wieder Gruppen von Meeräschen auf, die unbeirrt das Moos von den Steinpackungen lutschten. Eigentlich hätten wir auch mal mit Schwimmbrot versuchen können einen dieser Prachtkerle zu überlisten. Da wir aber sowieso nur Kunstköder dabei hatten, durften sie weiter ihre Bahnen ziehen.
Wir fischten uns entlang von kleinen Brücken, Booten und Spundwänden. Wie schon gesagt, ein Hotspot folgte dem Nächsten.

hotspots

So war es dann auch nicht verwunderlich, dass bald der erste etwas größere Zander am Band hing. Ich hatte kurz zuvor auf einen etwas knalligeren Gummifisch gewechselt und Zack, schon konnte ich den Fisch für ein kurzes Shooting aus dem Wasser zu heben:

zanderzander

 

Mitten am Tag, mitten in der Stadt einen Zander zu fangen, das kann man wirklich nicht überall.
Nachdem ich Paul vom Farbwechsel erzählt hatte, montierte er einen knallig gelben 4Play von Savage Gear. Er warf den Köder direkt von meine Füße, um mir den Lauf des Köders zu zeigen. Langsam zuckte der Köder knapp unter der Oberfläche entlang, als von unten ein fetter Hecht (zwischen 80 und 90 cm) angeschossen kam und den Köder inhalierte. Noch bevor überhaupt ein Anhieb gesetzt werden konnte, war das FC-Vorfach durchgebissen. VERDAMMMT!
Da Meister Esox jedoch Schonzeit hatte, wechselten wir schnell den Spot versuchten unser Glück in einer Hafeneinfahrt. Der auffrischende Wind machte es uns nicht leicht die vereinzelten Bisse zu erkennen und so blieben wir die nächste Stunde ohne Fisch. Auch zwischen den Booten zeigte sich keine Aktivität und so machten wir uns auf zur nächsten Gracht, die nur 3 Minuten Fußmarsch entfernt lag.
Hier konnte Ferdi schon nach kurzer Zeit einen schönen Streifenjäger zum Anbiss überreden

barsch ferdi

Frisch motiviert fischten alle wieder konzentrierter. Wenig später machte sich dies bezahlt! Es war schon kurz vor 21 Uhr, als wir eine Brücke genauer unter die Lupe nahmen. Die folgende Stunde sollte ein Vorgeschmack dafür werden, was uns die nächsten Tage in Amsterdam erwarten würde.
Während die anderen schon weiter zur Brücke liefen, konnte ich etwa 50 Meter unterhalb, noch einen Barsch auf Squirrel überlisten.
Ferdi war der Erste der an der Brücke einen Räuber ans Band bekam. Ein schöner Zander hatte sich seinen Gummi einverleibt und durfte so zum Fotoshooting.

ferdi zanderbarsch Da Chris auf seinen Wobbler nur ein paar Barschnachläufer hatte, tauschte auch er gegen Gummi. Bereits beim zweiten Wurf unter die Brücke kam der "Tock" und nach kurzem Drill war der nächste Vampir an Land:

chris zander

Ich versuchte meinen Gummi möglichst nah an der Wand entlang zu führen und merkte nach 2 oder 3 Sprüngen des Köders über Grund einen kräftiges "Tock". Ich setzte einen kräftigen Anhieb der den Fisch zum Sprung aus dem Wasser verleitete. Nach kurzem aber aufregenden Drill konnte ich einen schönen Barsch von 39 cm in den Händen halten.

barsch

Noch während das Foto gemacht wurde, war auch Ferdis Rute krumm und ein weiterer fast gleich großer Barsch an Land. So gabs das erste, und lange nicht letzte, Doppelfoto des Urlaubs

doppelbarsch

Dass wir bester Laune waren, war natürlich verständlich. In der nächsten halben Stunde konnten wir noch einige kleinere Barsche landen und ein paar Glasaugen überlisten.

zander paulzander paul

Bevor es völlig dunkel war, machten wir uns auf den Rückweg, da die lange Autofahrt und der Schlafmangel doch langsam ihren Tribut zollten. Da wir die Ruten jedoch noch nicht zusammengebaut hatten, warfen wir noch ein paar Stellen ab, die uns vielversprechend erschienen. Vor einer Schleuse konnte Paul so noch den größten Zander des Tages auf die Schuppen legen. Tolles Teil!

zander paul

Auf der Rückfahrt ließen wir den Tag nochmals Revue passieren und freuten uns über die gewonnenen Eindrücke aber vor allem auf die bevorstehenden Tage. Als wir völlig erschöpft zuhause ankamen, hieß es, nach kurzem Abendmahl, Nachtruhe. Eine Person, deren Name hier nicht genannt werden soll, schaffte es nicht einmal mehr seine Klamotten auszuziehen und schnarchte selig auf seiner Bettdecke. Ob er vom Fang seines Lebens träumte, wurde mir nicht überliefert

Euer Klaus

Hier gehts zum Tag 2:

Tag 2 - Immer rein ins Getümmel!


 

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