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Donnerstag, 25 Juni 2015 20:31 geschrieben von 

Müritz Sommer 2015

Tag 1

Wie bei jedem Angelurlaub war spätestens beim Beladen des Kombis klar: Wir haben schon wieder zu viel Tackle eingepackt, konnte man doch kaum mehr den Kofferraum schließen. Wie jedes Mal war man auf alle Möglichkeiten und Eventualitäten vorbereitet, weshalb neben den benötigten Hechtstrecken auch Barsch- und Zanderruten, inklusive passender Baits, ihren Weg ins Auto fanden. Geplant war eine "Bigbait"-Tour auf Hecht an der geliebten und gleichzeitig verhassten Müritz. Geliebt für ihren tollen Raubfischbestand, verhasst weil sie diesen nur sehr ungern preiszugeben scheint, stand die Müritz nun schon zum zweiten Mal auf unserer Reiseliste. Zusammen mit Max machten wir uns früh morgens auf gen Norden um nach 7,5 Stunden Fahrt voller Tatendrang am südlichen Teil der Müritz unser Lager aufzuschlagen.

fishon-car

Vorjahrs hatten wir die Ferienwohnung der Müritzfischer im Norden der Müritz gebucht, dieses Mal versuchten wir unser Glück auf der anderen Seite bei den Müritzfischern in Vipperow. Die ruhige Lage und das Wohlfühlambiente vermittelten den Eindruck eines erholsamen Urlaubs. Es sollte jedoch nur die Ruhe vor dem Sturm sein. Wie erwartet gab es für uns eine Hardcore Angelwoche mit wenig Schlaf, rauer Bedingungen und kilometerweit geworfener  Gummischlappen. Nachdem die ersten originalen Müritzfischer-Fischbrötchen einverleibt wurden, das Zimmer bezogen waren, ging es für die letzten Abendstunden raus aufs Wasser. Für den ersten Abend wollten wir das Wasser in unmittelbarer Nähe zum Basislager erkunden, stellte es mit großen Seerosenfeldern und langgezogenen Schilfgürteln doch ein vermeintlich leicht zu befischendes Gewässer dar. Schnell mussten wir jedoch feststellen, dass vor allem die extrem starke Trübung des Wassers unsere Köderwahl stark einschränkte. Während die übrige Müritz Sichttiefen von gut 2 Meter aufwies, waren unsere natürlichen Dekors bei Sichttiefen von unter 20cm in der kleinen Müritz fehl am Platz. So mussten wir uns nach ein paar Stunden der Dunkelheit geschlagen geben und machten uns ohne Fisch auf den Weg in Richtung Unterkunft.

sonnenuntergang

Am nächsten Morgen ging es nach kurzer Nacht voll motiviert aufs Boot. Um dem starken Wind aus dem Weg zu gehen, entschieden wir uns den Müritzkanal, den langen Ort und den Nebel zu befischen. Der Nebel, als am weitesten entfernter See, war mit dem mit 5 PS motorisierten Boot innerhalb von etwa 30 Minuten zu erreichen. Vorher klapperten wir jedoch den Müritzkanal ab, welcher mit seinen kilometerlangen Schilfgürteln und steilen Kanten ein tolles Raubfischrevier darstellt. Auch hier war das Wasser sehr trüb und so flogen unsere Gummis und Jerks ohne Abnehmer an den Hotspots entlang. Etwas ratlos fuhren wir Spot um Spot an ohne eine wirklich zündende Idee oder einen Kontakt. Im langen Ort angekommen eröffnete sich uns ein weites Gewässer, umsäumt mit Seerosenfeldern und Schlifgürteln. Der See, welcher kaum Struktur aufwies, war ohne Gewässerkenntnis nur sehr schwer zu befischen was der Motivation und dem Vertrauen in die Angeltechnik nicht förderlich war. So wurde jede Fahrt zu einem neuen Spot mit einem kurzen "Powernap" genutzt.

maxpaul

schilf seerosen

powernap

Einzigst der treue und selbstlose Kapitän hielt stets die Fahnen oben und navigierte über Stunden durch vermeintlich fischloses Gewässer (drei mal dürft ihr raten wer am Außenborder saß cheeky). Nachdem unsere Köder auch weiterhin einsam und verlassen ihre Bahnen durch die Wellen des Sees bahnten, machten wir uns auf den Weg dem Nebel einen Besuch abzustatten. Schon bei der Einfahrt in das neue Gewässer stellten wir das klarer werdende Wasser fest, welches sich im See angekommen völlig aufklarte. Endlich konnten wir das große Köderspektrum nutzen, welches wir bisher umsonst mitgeschleppt hatten. Schon bei der ersten Drift über 20m tiefes Wasser konnte ich einen tollen Biss auf einen tief geleierten Gummi bekommen, der Fisch blieb jedoch nicht hängen. Wenige Minuten später machte es Max besser und landete endlich den lang ersehnten, ersten Fisch der Tour: Ein etwas größenwahnsinniger Zander hatte sich den 20er Shad "gegönnt".

zander max

Nun sollte es doch endlich losgehen! Nun sollten doch endlich unsere Mühen belohnt werden! Nun sollten doch endlich die Schätze aus der Tiefe empor steigen um ihren Antlitz vor unseren Kameras erstrahlen zu lassen... Weit gefehlt crying! Trotz unseres eisernen Willens und der von oben bis unten gefischten Köderpalette, war außer zwei oder drei Anfasser kein Kontakt zum Schuppenträger zu verzeichnen. So machten wir uns schwer geknickt nach einem endlos scheindenden Angeltag bei einbrechender Dämmerung auf den Weg in Richtung Heimathafen, um unsere Wunden zu lecken.

kleine mueritz

Die Schmach vom Vortag noch nicht vergessen machten wir uns mit der aufgehenden Sonne auf in Richtung Müritz. Wir hatten genug vom trüben Wasser, genug von Schilfgürteln und Seerosenfeldern die zwar nach Fisch aussahen, jedoch keinen brachten. Unser Ziel waren große Plateaus im Herzen der Müritz auf denen wir weite unterseeische Wiesen erwarteten. Mit Hilfe der Navionics App konnten wir die gewünschten Spots und Plateaus recht einfach finden und so setzten wir schnell zu ersten Driften über die Krautfelder an. Wie erhofft kamen schnell die ersten kleineren Nachläufer hinter den Jerks und Gummis her, die jedoch nur neugierig waren und kurz vor dem Boot abdrehten.

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