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Montag, 12 Juli 2010 19:43 geschrieben von 

Pike Strike

###UPDATE### Hier geht es zum fertigen Video . ###UPDATE###

Gaaaaaaaaaanz großes Kino! Anders kann ich das letzte Angelwochenende nicht beschreiben.

Aber mal ganz von vorn. Aufgrund meiner bisherigen schlechten Fangausbeute in Sachen Hecht, wurde ich über Manfred Gelle an einen privaten See eingeladen, der über einen sehr guten Hechtbestand verfügt. An dieser Stelle erst mal ein großes Dankeschön an Manne und den Seebesitzer, dessen Namen ich hier nicht nennen will, um ihm 100te von Angelanfragen zu ersparen.

Jedenfalls war es letzten Sonntag so weit und ich verabredete mich mit Manne und seinem Sohn Felix zum Hechtangeln. Bereits um 01:00 Uhr hatten wir uns am See eingefunden, da wir es nachts noch kurz auf Karpfen versuchen wollten, von denen es Exemplare bis 30 Pfund im See geben soll. Schnell die RodPods aufgebaut, die Ruten ausgelegt und noch sporadisch angefüttert (wir wollten es ja nur kurz versuchen) und ab ins Auto zum schlafen. Bereits um 2:20 wurde ich aus dem Tiefschlaf gerissen und stolperte benommen zu meinen Ruten. Manne war schon vor Ort und bremste die stark rotierende Spule per Hand ab. Während ich die ersten Fluchten des Fisches parierte, machte Manne das Boot klar und ich stieg ein. Sofort setze ich mich auf die Knie, da ich mir in meinem Zustand sehr wahrscheinlich das Boot von unten angeschaut hätte, hätte ich im Stehen gedrillt. Total verballert hatten wir nicht mal mitbekommen, dass sich die Schnur im Baum verfangen hatte und so wurde der Karpfen einige Minuten über den Baum gedrillt, was die Schnur jedoch erstaunlich gut überstand. Nachdem die Schnur aus dem Baum war, ging alles viel einfacher und so wurde der Karpfen sicher in den Kescher und anschließend in den Karpfensack bugsiert. Uns bugsierten wir auch wieder schnurstracks ins Auto zum schlafen. Jedoch war uns leider (oder glücklicherweise???) kein langer Schlaf vergönnt, denn genau 2 Stunden später meldete sich der Bissanzeiger erneut. Diesmal hing jedoch ein deutlich kleinerer Karpfen am Haken, den wir sicher vom Ufer aus drillen konnten. Hier mal ein Bild vom größeren Karpfen:

Karpfen

Da wir uns entschieden hatten die Karpfen im Sack zu lassen, bis sie wieder völlig bei Kräften waren, gestaltete sich das Fotoshooting recht schwer. Der kleinere Karpfen war störrisch und wehrte sich vehement, weshalb ich beschloss, ihn gleich zurück zuwerfen, bevor er sich noch irgendwo aufschlägt. Nun da eh schon alle wach waren und sich die Sonne langsam zeigte, entschlossen wir uns, das Karpfenzeug einzupacken und es auf Hecht zu versuchen. Die Ruten waren schnell ins Boot verladen und schon ging es raus auf den tollen See. Felix und Manne versuchten ihr Glück mit Spinnern der Größe 5. Spinner haben in der Vergangenheit die besten Erfolge gebracht, da sie ordentlich Druck ausübten. Ich dagegen hatte einen weißen Gummifisch mit ca. 10 cm dran. Der erste Wurf den Tages... da Manne jedoch noch noch am Rudern war, konnte ich den GuFi nicht absinken lassen, weshalb ich ihn wieder im Mittelwasser ans Boot schleppte. Als der Köder die Oberfläche durchbrach, machte es einen Ruck und meine Rute stand krum. Der erste Hecht war eingestiegen... was für ein Start! Zunächst gingen wir davon aus, dass es sich um sich um ein kleines Exemplar handeln muss, da nur geringe Gegenwehr herrschte. Als wir den Fisch jedoch das erste mal zu Gesicht bekamen, staunten wir nicht schlecht... vom andern Ende des Bootes hörte ich nur: „Das ist ja fast n Meter“! Schnell war der Kescher zur Hand und der Fisch wurde hinein geführt. Das ging ja einfach...zu einfach...! Gleich nachdem der Hecht im Kescher lag, blieb der Haken im Kescher hängen. Felix versuchte ihn heraus zu bekommen, jedoch mit wenig Erfolg. Plötzlich schlug der Hecht wie wild und katapultierte sich nach oben. OH NEIN!!! Der Kopf war über den Kescherrand geraten... langsam aber sicher sah ich wie der Kopf den Rest des Körpers hinter sich her zog und der Hecht zurück ins Wasser gleitete. „Uuund Tschüss...Kacke“, das war alles was ich raus bekam. Damit verabschiedete sich mein geschätzter 95er Hecht.

Hecht springt aus Kescher

Wenigstens hatte ich die ganze Aktion gefilmt und so können wir uns mit der starken Aktion schön blamieren. Lange konnten wir uns allerdings über die Szene nicht ärgern, denn schon 5 Würfe später stieg bei Felix der erste Fisch ein. Nach kurzem aber heftigen Drill landete der erste Fisch sicher im Boot.

Der erste Hecht76 cm zeigte das Maßband. Was für ein Start! 95... 76.. das kann ja noch was werden. Nach kurzem Fotoshooting kam der Fisch natürlich sofort zurück ins Wasser. Als nächstes war Manne an der Reihe. Vor einem Seerosenfeld legte er den Spinner direkt auf eine Seerose. Sobald der Spinner zurück ins Wasser fiel, schäumte dieses auf. Wieder hatte ein Hecht zugepackt. Dieser war aber verhältnismäßig klein und hatte ca. 70 cm. OK das ist nicht wirklich klein, im Verein wäre ich darüber sehr glücklich, aber an diesem See ist diese Größe eher untypisch. Da „der Kleine“ unglücklich gehakt war und sich das Haken entfernen hinzog, wurde der Fisch ohne Foto schonend ins Wasser zurück gesetzt.
Die nächste halbe Stunde tat sich leider nicht mehr viel, weshalb Manne entschloss, die Schleppruten mit den Köderfischen zu holen. Schnell hatte Manne drei Köderfische gefangen und schickte uns mit diesen auf den See zurück, während er noch weitere fangen wollte. Die erste halbe Runde war ohne besondere Ereignisse ab gerudert, als plötzlich einer der geschleppten Schwimmer unterging. Es war sogar an der für mich bereit gestellten Rute. Voller Erwartung nahm ich die Rute auf und drehte die Bremse zu. Anhieb und ein zzzzzzzzzzzzz war von meiner Rolle zu hören... Oh man.. verkackt!
Die Bremse war immer noch zu leicht eingestellt, weshalb der Anhieb nicht durch kam. Also die Rute rein geholt und den Köder kontrolliert... hmm keine Bissspuren, könnte also auch Grundkontakt gewesen sein. Da ich immer noch ohne Erfolg da stand, entschloss ich mich vorn ins Boot zu stellen und ein wenig zu Spinnern. Da ... ein Schwall! Vor dem Boot raubte ein Hecht. Ich warf den Spinner in die Richtung der Kreise und kurz darauf zuckte es in der Rute. Der Anhieb kam nicht durch, weshalb der Fisch nach zwei kurzen Kopfstößen wieder ausstieg. Schon wieder nicht... so ein Mist aber auch. Ich gab jedoch nicht auf und warf ihn erneut an. Tatsächlich kam er ein zweites Mal und rumste voll in die Bremse. Im Video unten könnt ihr den Live Biss und Drill sogar anschauen. Der Fisch zeigte sich als äußerst kampfstark und riss immer wieder einige Meter Schnur von der Rolle. Diesmal kescherte Felix souverän, womit mein erster Hecht des Tages im Boot lag.

Mein PB Hecht mein PB Hecht

Das Maßband zeige stolze 84 cm. Mein bisher größter Hecht *freu*.
Nachdem wir den Fisch zurück gesetzt hatten, wechselten Felix und Manne die Stellungen und Manne kam zurück ins Boot. Manne zeigte gleich, dass er auch gute Fische fangen kann, denn schon nach ein paar Würfen stieg bei ihm wieder ein kampfstarker Räuber ein. Den Kescher hatten wir leider draußen vergessen, weshalb wir den Fisch nur mit einigen Schwierigkeiten zum Landgang überreden konnten. Wieder zeigte das Maßband 87 cm an.

Mannes erster Hecht

Mannes erster Hecht Release

Beim Spotwechsel hielt ich meinen Spinner (hatte mittlerweile den Köder gewechselt, da Spinner echt besser lief als alles andere) aus dem Boot und schleppte ca. 15 – 20 Meter hinterm Boot. Bereits nach 50 Metern machte es einen gewaltigen Ruck. Wieder war die Rute krumm. Der Hecht war nur ganz knapp gehakt, nur ein Haken des Drillings hing ganz vorn im Maul, weshalb wir damit rechneten, dass er gleich ausschlitzen würde. Zum Glück hielt jedoch der Haken und so konnten wir einen weiteren Hecht um die 80 cm landen.

80er Hecht

Da Felix mittlerweile genug Köderfische gefangen hatte, wurde er wieder an Bord geholt und so begannen wir zu Schleppen. Wieder war es Felix, der den nächsten Fisch drillen konnte. Nach einem guten Biss und einer wilden Flucht konnten wir einen super Fisch ins Boot hieven. Der Hecht war noch größer als die anderen zuvor und hatte genau 90 cm.

90er Hecht90er HechtReleaseBevor wir ihn zurück setzen konnten schüttelte er sich nochmal kräftig und biss Felix ordentlich in den Finger. Felix, der kein Blut sehen kann *hihi* musste darauf pausieren, da ihm etwas schwindlig wurde. Ich habs zwar aufgenommen, aber dann doch entschlossen es nicht in den Film einzubauen. Ich will ihn ja net blamieren, gell Felix. Leider war kurz nach dem Drill mein Akku der Videokamera leer, weshalb ich die folgenden Drills nicht mehr filmen konnte, denn schon wenig später kam der erste Hecht auf einen geschleppten Köderfisch. Ich durfte den Anhieb setzen und den Fisch ans Boot drillen. Viel Gegenwehr lieferte er allerdings nicht und so konnte er schnell gelandet, fotografiert und zurück gesetzt werden. Mal wieder ein Hecht knapp über 80 cm.

schöner Hecht

Auffallend war auch die frische Verletzung an unter der Rückenflosse. Diese musste von einem Riesenhecht sein, da der Kieferabstand enorm war und sich nur ein großer Hecht überhaupt an diesen 80er heran wagen konnte.
Felix, der nun wieder einsatzbereit war, war wieder fleißig am spinnern als plötzlich ein großer Fisch einstieg. Sofort war klar, dass es sich um was einen Meterfisch handeln muss. Der Fisch blieb den ganzen Drill über unten. Als er das erste mal hoch kam, war die Überraschung groß. Es war ein Wels. Wenig später stand es fest, es war ein Meterfisch, 102 cm um genau zu sein.

Meterwels

Wels

Da der Seebesitzer keine Welse in seinem See haben will, mussten wir ihn mitnehmen und ich kann mich über feine Welsfilets freuen.
Hin und wieder stiegen kleine Minibarsche bis 20 cm auf die Spinner ein, weshalb wir uns noch abschließend vornahmen, einen Zander zu fangen. Dann hätten wir alle Raubfischarten des Sees erfolgreich beangelt. Dies war aber eine recht schwere Aufgabe, da die Sonne schon hoch am Himmel stand. Darum beschlossen wir doch weiter auf Hecht zu angeln. Mit Erfolg! Manne konnte noch zwei gute Hechte auf Köderfisch fangen, Felix einen großen Hecht und ich noch einen kleinen.

Hecht im Drill

Hecht im Drill Hecht im Drill
Letzter Hecht

Der letzte Fisch des Tages war erneut eine Überraschung. Ich hatte den Spinner in eine Baumwurzelreihe geworfen, als es wieder einen leichten Ruck in der Rute gab. Zuerst dachte ich an einen Minihecht oder an einen schönen dicken Barsch, jedoch tauchte etwas anderes auf. Richtig, der 4. Zielfisch, ein Zander. Zwar war er mit seinen knappen 30 cm eher aus dem Kindergarten, jedoch freuten wir uns sehr über ihn, hatten wir nun unseren Raubfisch-Vierer.

Überraschungsfang Zander

Es war nun 12 Uhr und brütend heiß, weshalb wir entschlossen es für heute gut sein zu lassen.

Fazit: Einfach geil der See. Wir hatten den richtigen Tag erwischt und die Fische waren hungrig. Über 10 Hechte ab 70 cm an einem Tag ist schon sehr traumhaft. Nun weiß ich auch, wie Uli Bayer und Co. so viel fangen können, da ich nicht denke, dass sie an irgendwelchen Vereinsseen abgammeln, an dem 100 Leute angeln, sondern eher an gut besetzten Gewässern, wie dem Bodden. Ich dagegen werde aber erst mal wieder an jenen Vereinsseen mein Glück versuchen müssen, da ich wieder der Realität ins Auge sehen und runterkommen muss.

Machts gut und Tight Lines

Euer Paul

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