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Sonntag, 20 Juni 2010 13:50 geschrieben von 

Schreibfaul JA - Angelfaul NEIN

Samstag morgen wollte ich wieder mal die Forellen ärgern gehen. Nachdem ich erst mal 2 Stunden verpennt hatte, fuhr ich verschlafen aber voller Tatendrang zur Argen. Als ich jedoch am Wasser an kam, senkte sich meine Stimmung schlagartig. Der Wasserstand war über Nacht um ca. einen Meter angestiegen und so sah ich einer relativ braunen Brühe entgegen. Nichtsdestotrotz sollte am Auslauf des Wasserwerkes mein Köder das erste Mal baden gehen und schon kurze Zeit später bekam ich einen guten Biss einer ca. 30er Forelle, die sich jedoch gleich wieder los schütteln konnte. Meine Laune besserte sich angesichts des schnellen Erfolgs spürbar.

Da ich nun flussaufwärts fischte, wollte ich den Squirrel tauschen gegen....hmm... gegen was denn? Es musste schnell zu den Fischen sinken, ordentlich Druck machen und sich in der Strömung trotzdem gut halten. Mein Blick fiel auf eine Tüte die ich komischerweise am Morgen noch schnell eingepackt hatte. Darin befanden sich Gummifische, die mir mein Bruder mal geschenkt und mit denen ich noch nie geangelt hatte. Eigentlich waren mir diese ca. 6 cm langen Gummies zu groß für Forellen, allerdings bei diesem trüben Wasser könnte sich die Größe und der Schaufelschwanz als Trumpf erweisen. Gedacht getan... mit einem 7 gr Kopf ging das Fischchen in die Fluten. Die Köderführung erwies sich als schwerer als erwartet, da der Köder oftmals an Steinen und Wasserpflanzen hängen blieb. Ein Ruck machte mich jedoch stutzig.... fühlte sich irgendwie anders an. Also nochmal die Stelle angeworfen... der Köder kam schon wieder aufgrund der Strömung an die Oberfläche, als sich plötzlich aus dem Braun eine Form abhob und auf meinen Köder stürmte...eimal... vorbei... nochmal.. wieder vorbei... nun aber... Zack...Anhieb... zwei Schüttler später war der Spuk wieder vorbei. Mein Puls natürlich auf 180, schließlich handelte es sich hierbei um eine 40er Forelle. Weitere Versuche an dieser Stelle blieben leider ohne Erfolg. Weiter Kanal aufwärts konnte ich den erste Fisch des Tages landen.

forelle forelle

Mit gestärktem Vertrauen auf den Köder entschloss ich, den ganzen restlichen Tag mit Gummi zu fischen. Eine Entscheidung sollte sich auszahlen, denn kurze Zeit später erlebte ich mein getupftes Wunder. Ich befand mich nun am Ende des Kanals an einem Wasserfall. Einige Würfe in der Auslaufzone des Gefälles ergaben zwar Bisse, jedoch blieb nichts hängen. Also entschied ich direkt in den Wasserfall zu werfen. Beim ersten Wurf bekam ich einen gewaltigen Schlag in die Rute, die ich sonst nur von Hängern beim Spinnfischen kenne. Ich musste mich zuerst sammeln, da ich mit so was überhaupt nicht gerechnet hatte. Beim zweiten Wurf war ich vorbereitet: der Köder traf auf die Wasseroberfläche, wurde einen Meter mit gespült und dann aufs heftigste attackiert. Der Anhieb saß und die Gegenwehr war gewaltig. Trotz der Tatsache, dass der Fisch gegen die reißende Strömung fliehen musste, stand die Rute im Halbkreis. Als ich das erste Mal die Flanke des Fisches in der trüben Brühe aufblitzen sah, dachte ich, dass es sich um einen Hecht handeln müsste. Dem war aber nicht so. An die Oberfläche kam die schönste Forelle die ich je gesehen habe. Da ich jedoch keinen Kescher dabei hatte und ein Kiemengriff misslang, fasste ich der Forelle direkt ins Maul um sie sicher zu landen. Keine sooooo gute Idee, denn ich musste feststellen, dass große Forellen auch große Zähne haben. Trotz der blutigen Finger ging mein Plan allerdings auf und die Forelle war geschlagen. Hier ein paar Bilder des Prachtstücks.

forelle

forelleforelle

Diese 48er Forelle habe ich wieder schwimmen lassen, da ich der Meinung bin, dass diese Fische unsere Gewässer erst zu dem machen was sie sind. Solche Ausnahmefänge sind doch der Grund für uns warum wir immer wieder zum angeln gehen. Und hoffentlich wird der nächste Fänger des Fisches auch so denken wie ich. Zum Glück sind die Karten nun wieder neu gemischt, da wir gerade richtiges Hochwasser haben und sich die Fische neu verteilen, so kann die „Würmchenbaderfraktion“ nicht so leicht meine Forelle zerknüppeln.

In diesem Sinne

Tight Lines

Paul

 


 

Dass es einem als Student oft besser geht bestätigt sich vor allem dann, wenn Ferien angesagt sind. Vergangene Woche war dies der Fall weshalb ich unseren treusten Leser (meinen kleinen Neffen Ruwen) für ein paar Tage zum Angeln eingeladen habe. Ich würde fast behaupten er ist mindestens genau so verrückt auf Angeln wie seine Onkels. So wurden nach einer kurzen Nacht, in der er vor lauter Aufregung kein Auge zu bekam, schon früh morgens die Sachen gepackt und an den See gefahren. Eigentlich wollten wir ein paar Barsche ärgern, doch der starke Wind lies eher auf einen guten Hechttag schließen. Um es kurz zu machen: außer etwa 10 Schniepelhechten, die sich sogar die größten Baits reingezogen hatten, ging nichts. Somit wurde nach 4 Stunden auf dem See erstmal ein Rundruf gestartet, wer denn wo am Wasser ist. Marc, welcher am Neckar unterwegs war, hatte schon ein paar schöne Fische erbeuten können und machte Hoffnung auf mehr. Also Sachen eingepackt und ab an den Fluss. Schon nach kurzer Zeit konnten ein paar Fische zum Landgang überredet werden, leider nichts Ewähnenswertes. Wie immer hielten wir uns die beste Stelle für den Schluss auf. Hier stiegen schon ein paar Fische und so warf ich meinen Wobbler in Richtung der Kreise auf dem Wasser. Eine Kurbelumdrehung - Einschlag!!! Der satte Anhieb, der sich anfühlte als würde man gegen einen Baumstamm schlagen, sprengte jedoch direkt die geflochtene Hauptschnur. "Verdammte Schei**e, Schnurfehler... und mein schöner Wobbler... der arme Fisch" hörte man mich fluchen. Marc machte es auch nicht besser als er sagte, ich hätte wohl die Forelle meines Lebens verloren. Tja man wird es wohl nie erfahren.
Ohne länger über den verlorenen Fisch nachzudenken wurde schnell auf Gummi ummontiert und dieser in den Fluten versenkt. Der Köder holperte über die Steine und blieb auf einmal stehen... "Och nööö, Hänger... ähh, wieso bewegt der sich?" Von wegen Hänger, die Rute verneigte sich und der Tanz konnte beginnen. Der Fisch konnte in der starken Strömung immer wieder einige Meter Schnur von der Rolle ziehen und wollte sich nicht so schnell geschlagen geben. Nach ein paar Minuten zappelte der Räuber schließlich im Kescher.

barbe

Schon wieder eine Barbe auf Kunstköder. Kaum zu glauben aber in der Schonzeit scheinen die wirklich auf alles zu gehen. So wurde der knapp 60cm lange Fisch nach einem kurzen Schnappschuß wieder seinem Element übergeben.
"Das ist doch ein gelungener Abschluss eines Angeltages", sagte ich zu Marc "aber ein Wurf geht noch". Während er schon auf dem Weg zum Auto war, musste ich ihn zurückpfeiffen, weil schon wieder ein Räuber am anderen Ende zerrte. Ich wollte schon abwinken, da es sich wohl wieder um eine Barbe handelte, doch war meine Einschätzung schon wieder falsch: Eine dicke Regenbogenforelle hatte sich den Köder genommen und platschte nun vor mir im Wasser. Nach kurzem Drill war sie von den Maschen des Keschers eingehüllt. Die anfängliche Begeisterung wich aber, als ich mir den Fisch genauer betrachtete. Es handelte sich wohl um eine Puffforelle da ein Großteil der Schwanzflosse fehlte. Naja wollen wir sie mal nicht wegen ihrer Herkunft verurteilen, sie kann ja auch nichts dafür.

refo

Der wohlgenährte Körper zeigte, dass sie wohl kein Problem mit ihrer Schwanzflosse hat, weshalb sie kurze Zeit später der Barbe Gesellschaft leisten durfte. Mit 47 cm (mit normaler Schwanzflosse wohl über 50 cm) war sie dennoch die größte Refo die ich je überlisten konnte (bin ja kein Puffangler).
Da mein kleiner Neffe aber noch immer nicht genug hatte, ging es abends noch auf Aal. Auf eine Rute durfte er aufpassen, eine war meine. Glücklicherweise schnappte sich ein Schlängler seinen Wurm und so konnte er den ersten Aal in seinem Lebens fangen. Auch wenn man es auf dem Foto nicht wirklich sieht (er war wohl schon sehr müde), hat er sich gefreut wie ein Schneekönig.

aal ruwen

Am nächsten morgen holte Ruwen eine Tageskarte für den Neckar, damit er auch selber Spinnfischen konnte und nicht immer nur zuschauen musste. Petrus war ihm hold und so konnte er schon nach wenigen Würfen die erste Bachforelle seiner Angelkarriere landen (tja mit dem Guiding auch nicht anders zu erwarten).

ruwen forelle forelle

Wie es sich gehört durfte der Fisch wieder schwimmen. Die Forelle die ich kurz darauf fing hatte da schon weniger Glück. Als ich sie wieder ins Wasser setzen wollte zeigte sie Blank und musste somit entnommen werden. Ich denke aber Ruwen freut sich über ein leckeres Abendessen. Chris, welcher zu uns gestoßen war, konnte schon nach wenigen Würfen zeigen, dass einige Fische in der Laichzeit wirklich komisch drauf sind und landete eine weitere Raubbarbe. In der Zwischenzeit konnte ich einen hübschen Döbel verführen.

chris barbe döbel

Einige Zeit später war Ruwens Rute wieder krumm und er konnte mit einem kleinen Döbel nachziehen.

ruwen döbel

Der letzte Fisch des Tages war wieder mir vergönnt und hatte es in sich. Schnell nach dem Anhieb merkte ich, dass diesesmal was Größeres am anderen Ende zog. Aufgrund der Erlebnisse der vergangenen Tage tippte ich auf eine weitere Raubbarbe und sollte Recht behalten. Der Fisch dachte jedoch nicht daran sich zu zeigen und zog auf der gegenüberliegenden Neckarseite seine Bahnen. Immer wieder stellte er sich in die Strömung wodurch Meter um Meter Schnur von der Rolle glitten. Nach etwa 5 Minuten, in denen sich der Fisch wacker geschlagen hatte, musste er aufgeben und konnte gekeschert werden. Schnell den Haken aus dem Maulwinkel entfernt und wieder ab ins Wasser mit der 60 cm Schönheit.

barbe

Als Ruwen wieder den Heimweg antreten musste, ging ich noch für eine halbe Stunde an den Forellenbach. Schon der dritte Wurf brachte eine schöne Forelle mit etwa 35cm. Wenig später gabs dann noch eine tolle Überraschung in Form einer 40er Bachforelle. Nach einem kurzen Landgang wünschte ich dem Tupfenträger einen schönen Abend und trat glücklich und erschöpft den Heimweg an.

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In nächster Zeit werde ich wohl den Neckar in Ruhe lassen um den Barben nicht die Lust am Liebemachen zu verderben. Ich hoffe meine Vereinskameraden tun das Gleiche.

Hoffentlich ihr hattet beim Lesen genauso viel Spaß wie ich beim Angeln.

Euer Klaus

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