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Samstag, 04 August 2012 00:00 geschrieben von 

Amsterdam 2012 - Tag 4

Tag 4 - Der Knoten ist geplatzt! Willkommen im Zanderparadies

Letzte Nacht schlecht geschlafen, kaum Luft bekommen! Die scheiß Pollen machen mich noch fertig, sind wir doch umgeben von blühenden Gräsern. Meinem Bruder gehts auch nicht viel besser, zumal er auch noch mein Schnarchen ertragen muss! Endlich blinzelt die Sonne ins Zimmer und begrüßt den neuen Tag. Endlich aufstehen, endlich ans Wasser, endlich beim Angeln die laufende Nase und die juckenden Augen vergessen!
Heute wird tatkräftige Unterstützung zu uns stoßen: Till hatte endlich auch den Weg nach Amsterdam gefunden, war er zuvor auf irgendeinem Festival versumpft. Bevor wir unseren Kollegen jedoch abholten, checkten wir im Netz zunächst neue Spots für den Tag und waren uns schnell einig es etwas außerhalb der City zu versuchen. Hier waren die Gewässer zwar von außen schwer einzuschätzen aber wir hofften dass ein großes Gewässer auch größere Fische beherbergt. So holten wir Till am P&R und machten uns direkt auf in Richtung Wasser.

sonnenschein

Wir versuchten unser Glück in einem Hafen der durch große Schleusen vom Hauptgewässer getrennt war. Hier lagen große Hausboote zwischen denen Kleinfische Schutz vor Räubern suchten. Eigentlich ein toller Spot doch auch nach ausdauerndem Fischen, zeigten sich nur vereinzelt, handlange Barsche. Nicht das wonach wir suchten und so hieß es, nach etwa einer Stunden, weiterziehen und die Fische suchen. Chris war der erste der vor einer Schleuse Fischkontakt bekam. Ein Hecht um die 70 cm hatte sich am Gummi vergriffen, schlitzte aber kurz vor der Landung aus.
Im Wasser vor uns dümpelten Schwärme von kapitalen Brassen, die jedem Friedfischangler wohl das Herz aufgehen lassen würden, doch für uns hatten sie einfach nur zu wenig Stacheln, zumal sie sich eh nicht für unsere Köder interessierten.
Als wir gerade eine Straße überquert hatten, sprach uns ein Fahrradfahrer an, der uns stolz kapitale Barsche und Zander auf seinem Handy präsentierte. Nach kurzem Gespräch verriet er uns, dass er die Fische am Amsterdam-Rhein-Kanal gefangen hatte. Wir wussten schon durch Internetrecherche, dass es dort wohl tolle Fische gibt, hatten aber hierfür nicht unbedingt das richtige Tackle dabei, zumal dort Jigköpfe um die 30g zum Einsatz kommen. Mit unseren Barsch-/Zanderruten mit einem WG von etwa 20g, war nicht daran zu denken, es dort zu versuchen. Schließlich erzählte der holländische Angler von einer Brücke in der Nähe, an der er in den vergangenen Tagen ganz gut gefangen hatte. Wie wir, hatte auch er die Erfahrung gemacht, dass die Fische zu dieser Jahreszeit eher flach und im Schatten der Bauwerke stehen. Also ab zur Brücke und dort die Glasaugen suchen.

pauls back

Wirklich schön war es unter der Brücke zwar nicht, doch ist dies beim Streetfishing ohnehin öfters der Fall. Uns war vor allem Recht, dass wir hier "unten" unsere Ruhe hatten und ungestört fischen konnten. Dass hier sogar die Fische in Beißlaune waren, ließ die Stimmung schlagartig in die Höhe steigen. Paul war als erster dran und verführte einen schönen Barsch auf Gummi

barsch paul

barsch release

Kurze Zeit später war Chris an der Reihe. Er fischte nicht direkt unter, sondern neben der Brücke und überredete so einen schönen Zander zum Fotoshoot zwischen den Blumen

chris zander

Noch während der Zander posierte, gab es unter der Brücke einen Aufschrei: Ferdi hatte einen kapitalen Hecht am Band der direkt vor seinen Füßen den Gummi attackierte und sich nun wütend aus dem Wasser schraubte. Der Fisch hatte gut über einem Meter und war am leichten Gerät nur schwer zu kontrollieren. So passierte es dann auch, dass der Fisch nach kurzer Zeit das FC-Vorfach durchbiss und in den Tiefen verschwand.
Natürlich musste sich Ferdi den Verlust des Fisches noch den ganzen Urlaub lang anhören.
Lange blieb nicht Zeit zum trauern, da Paul schon den nächsten Räuber auf die Schuppen legen konnte.

grrrr

Kaum abgehakt und released war schon wieder Tills Rute krumm und so kam ich vor lauter Fotos garnicht zum Fischen (eigentlich Pauls Aufgabe Zunge raus)

Tills erster Zander des Urlaubs und wenn ich ihn mit meinem Ersten vergleiche doch eher ein Kapitaler.
Es dauerte sicher keine 5 Minuten da hatte Chris an seiner Stelle neben der Brücke wieder Fischkontakt. Wieder hatte sich ein stattlicher Stachelritter den Gummi einverleibt.

chris zanderrelease

Endlich war auch mal ich an der Reihe und verhaftete einen kleineren Zander direkt am Brückenpfeiler. Chris konnte das wohl nicht mit ansehen und so drängte er sich mit einem weiteren Zander mit aufs Foto.

zanderdoppelzander

 

Schließlich war auch unter dieser Brücke nichts mehr zu holen und so legten wir eine Pause ein. Am Handy suchten wir vergleichbare Stellen in der Nähe und wurden schnell fündig. Die nächste Brücke sollte in den kommenden Tagen ein Garant für tolle Fische und wilde Drills werden. Hierzu jedoch gleich mehr.
Nach einem kühlenden Bier machten wir uns auf den Fußmarsch zum nächsten Spot. Auch unter dieser Brücke war es möglich auf beiden Seiten ungestört zu angeln.

brücke
Bereits beim ersten Wurf verhaftete Till einen strammen Zander

Zander

Hier lief es wirklich Schlag auf Schlag und so konnten wir innerhalb von 2 Stunden einige Zander auf die Schuppen legen. Um es nicht zu monoton zu machen mit den Fotos, gibts hier eine kleine Auswahl der Schöneren:

doppeldrillferdi

Hier passierte dann auch etwas, womit keiner von uns mehr gerechnet hatte. Erst beim durchschauen der Fotos waren wir darauf gestoßen und trauten unseren Augen kaum: Ferdi LÄCHELT auf einem Foto.

ferdi

Wirklich spannend wurde es dann noch als Chris Rute im Halbkreis gebogen in Richtung Wasser zeigte. Niemand glaubte wirklich an einen Zander, da der Fisch wirklich Druck machte und kaum an die Oberfläche zu pumpen war. Schließlich drillte Chris seinen Kontrahenten jedoch gekonnt und sicher aus und so bestaunten wir, wie ein schöner Schuppenkarpfen in den Kescher glitt:

carp

Leider verging die Zeit schneller als und lieb war und so mussten wir schon bald ans Zusammenpacken denken, schließlich war es schon dunkel geworden.

night

Während die anderen schon gemütlich ihr Feierabendbier tranken, sagte irgendetwas in mir, ich sollte noch weiter machen. So warf ich meinen Gummi etwa 5 Meter vor mir ins Wasser und lies ihn vertikal vor meinen Füßen langsam tanzen. Plötzlich zuckte ein Einschlag durch meinen Blank und ich Riss die Rute nach oben. Schwere Kopfstöße verrieten einen guten Zander. Ich konnte meinen Augen kaum trauen als sich der fette Zander an der Oberfläche wälzte. Da der Kescher zu klein war, packte Chris beherzt zu und landete meinen PB Zander:

85er zander

85 cm zeigte das Maßband, 5 cm länger als mein größter Zander bisher. Wahrlich ein tolles Tier das natürlich wieder seinen Weg zurück gefunden hatte.

release

Angefixt packten alle wieder ihre Ruten und warfen noch ein paar Minuten. Erfolgreich war jedoch nur Chris der einen weiteren tollen Zander landete

zander chris

Nach diesem Fisch packten wir endgültig zusammen und machten uns auf den Heimweg, wohl wissend, dass wir diese Brücke nicht zum letzten mal gesehen haben.
Wie immer lief auf der Rückfahrt der Tag vor dem inneren Auge nochmals vorbei. Endlich hatten wir die Fische gefunden, endlich das Sahnehäubchen auf dem genialen Urlaub!
Träumend bestaunten wir noch die letzten Strahlen der Sonne bevor sie schließlich hinter dem Horizont verschwand

night

Was für ein atemberaubender Tag im Herzen Hollands!

Euer Klaus!

Tag 5 - Chris!!! Verdammt, lass und auch mal Einen!

P.S.: Du willst von Anfang an Lesen? Dann gehts hier zurück zu Tag 1:

Tag 1 - Erst mal locker angehen lassen... oder auch nicht!

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