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Donnerstag, 02 August 2012 20:40 geschrieben von 

Tackle-Check: FOX Rage - Gonzo

Heute möchte ich euch erneut einen Wobbler aus der Fox Rage Reihe vorstellen: Den FOX Rage Gonzo.
Allgemeine Informationen über diesen Wobbler (Größe, Farben,...) werden hier nicht genau beschrieben, da man diese auch auf der FOX Rage Homepage nachgelesen kann.

gonzo


Optik

Da der Gonzo dieselben Dekore hat wie der Slickstick, will ich hier nicht all zu viel um den heißen Brei reden: die neuen Dekore wirklich der Hammer! Dank einer breiten Farbpalette steht der moderne Raubfischangler wie so oft vor der Qual der Wahl, da wirklich alle Dekore super aussehen und für jeden was dabei ist. Für meinen Test habe ich den Dekor "Pike" herangezogen. Im Dekorvergleich zu Illex & Co. zieht FOX leider wieder den Kürzeren ...

Punktzahl: 4 von 5 Punkten


Verarbeitung

Wie in der FOX Rage Reihe üblich, gibt es an der Verarbeitung der Wobbler nicht viel auszusetzen. Sau scharfe Drillinge gepaart mit stabilen Ösen und Einhängern lassen den gehakten Fischen kaum eine Chance. Auch die Verbindungsgelenke vom Vorder- und Hinterteil sind optisch und mechanisch einwandfrei. Bei vielen anderen Herstellern wird gerade hier geschlampt, was das Laufverhalten negativ beeinflusst. Die eingebauten Gewichtskugeln arbeiten sauber und ermöglichen große Wurfweiten, des doch eher kleinen Köders. Schön finde ich persönlich auch, dass keine Geräuschkugeln verbaut sind. So werden auch scheue Hechte nicht so schnell misstrauisch. Den einzigen Kritikpunkt muss ich hier auf die Haltbarkeit des Lacks geben. Dieser scheint nicht so haltbar zu sein wie beim SlickStick. Auf beide habe ich ungefähr die gleiche Menge Fisch gefangen, wobei der Gonzo wesentlich mitgenommener aussieht (was seine Fängigkeit allerdings nicht mindert).

Punktzahl: 4 von 5 Punkten


Laufverhalten

Der Gonzo ist ein absoluter Flachläufer (es gibt auch Tiefläufer, aber diese habe ich nicht getestet und werden hier nicht beurteilt). Laut Verpackung soll er ca. 1 Meter tief tauchen, was er aber beim normalen Spinfischen nie erreicht. Die maximale Tauchtiefe beträgt hier 50 cm. Somit wird er eher im Flachwasser eingesetzt. Dank seinen starken Auftriebs kann er auch als "TopWater" Köder eingesetzt und durch dichte Krautfelder geführt werden. Beim normalen Kurbeln zeigt er eine schöne gleichmäßige Wobbling-Action, wogegen er beim leichten Twitschen gekonnt ausbricht. Auch höhere Geschwindigkeiten meister er, ohne in Schräglage zu kommen. Anders als bei vielen ähnlichen Modellen anderer Hersteller (z.B. Illex Deka Hamakuru (ja ich weiß, ist ein 3-Teiler)) kommt es nicht zu einer Schlängelbewegung, sondern einer realistischeren Schwimmbewegung. An der Oberfläche gezupft, wir der Gonzo zu einer reinen Augenweide. Wie ein sterbender Fisch kann er sehr langsam geführt werden und lange am Hotspot gehalten werden. Bevor ich hier weiter ins Schwärmen komme gibt es hier redlich verdiente volle Punktzahlen.

Punktzahl: 5 von 5 Punkten


Fängigkeit

Somit kommen wir wieder zum wichtigsten Thema... der Fängigkeit. Um ehrlich zu sein, habe ich den Köder lange Zeit unterschätzt und falsch gefischt. Er wurde zur falschen Jahreszeit sporadisch durchs Wasser gezogen mit entsprechen geringen Fangergebnissen. Somit verschwand er erst einmal in den Tiefen meiner Köderbox. Das alles änderte sich in diesen Frühling, als alle anderen Köder versagten und dem Gonzo nochmals eine Chance gegeben wurde. Innerhalb einer Stunde konnte ich 6 Hechte bis 72 cm überlisten. Doch woran lag das? Hier muss ich kurz vorgreifen, dass es sich beim Gonzo um einen sehr speziell einsetzbaren Wobbler handelt, der nicht für jedermann taugt. Hierbei spielen zwei Faktoren eine wichtige Rolle: Jahreszeit und Gewässer.

Gewässer: Das Fischwasser braucht definitiv ausgedehnte Flachwasserbereiche. Der Köder läuft wie gesagt sehr flach, weshalb er in tiefen Baggerseen oder großen Seesystemen kaum einen Fisch reizen kann. Hier kann evtl. der Tiefläufer punkten, jedoch kenne ich sein Laufverhalten nicht, wobei ich schätze, dass es genug andere Köder (z.B. SlickStick) gibt, die dort besser fangen würden.

Jahreszeit: Wann sind Hechte im Flachwasser? Richtig im Frühling!!! Das bedeutet, dass zu dieser Jahreszeit die Haupteinsatzzeit unseres Gonzos ist. Gerade im Sommer, Herbst und Winter ziehen sich die Fische ins tiefere Wasser zurück, wo sie ein Gonzo nicht rauslocken kann.

Somit kommen wir auch zur Erklärung meines guten Fangergebnisses: Die Gewässertiefe des befischten Bereichs lag zwischen 20 cm und 1 Meter. Genau dort stehen im Frühling die Hechte nach der Laichzeit, um sich zu stärken. Da kommt ein realistisch zappelnder Gonzo im Hechtdekor knapp unter der Oberfläche gerade recht.
 
Beim Thema Köderführung haben sich zwei sehr effektive Möglichkeiten herauskristallisiert:
 
cranken: Hier wird der Köder mit einer konstanten Einholgeschwindigkeit eingekurbelt, wobei die Geschwindigkeit recht flott sein kann. Somit haben die Hechte wenig Zeit die flüchtende Beute auf mögliche Haken zu untersuchen. Diese Führung ist zwar sehr monoton, aber bei diesem Wobbler komischerweise sehr effektiv.
 
twitchen: Das twitchen des Köders ist eine wahre Freude. Wüsste ich nicht, dass das mein Köder ist, könnte ich es auch mit einem echten Fisch verwechseln. Der Köder flankt unkontrolliert durchs Wasser und durchbricht dabei immer wieder die Oberfläche. Aufgrund der extrem langsamen Führung sollte dies nur an bekannten Hotspots wie Krautfeldern oder versunkenen Bäumen gemacht werden, da man sonst unnötig Zeit verliert, sollten sich keine Hechte im beangelten Gebiet aufhalten. Sind dort allerdings Hechte, werden Sie es schnell merken. Spektakuläre Oberflächenbisse mit schäumendem Wasser sind dann keine Seltenheit.

Hier mal ein paar schöne Bisse

Tackle-Check: FOX Rage Gonzo from fishon on Vimeo.


Hier die richtige Punktzahl abzugeben ist nicht einfach. Auf der einen Seite muss beachtet werden, dass der Köder nicht immer und überall einsetzbar ist, auf der anderen Seite fängt er dort, wo er soll, seine Fische ...
Da der Köder eigentlich 3/4 des Jahres eher unbrauchbar ist, würde ich ihm nur 2 Punkte geben, allerdings sind die Oberflächenattacken einfach der Hammer, weshalb es einen Extrapunkt gibt.


Punktzahl: 3 von 5 Punkten

 

Pro / Contra

Pro:

  • realistische Dekors
  • gute Gesamtverarbeitung
  • starke Drillinge
  • stabiles Laufverhalten
  • im Kraut fischbar
  • Hammer Oberflächenattacken
  • Fängigkeit

Contra:

  • begrenzter Einsatzbereich (Gewässer-/Jahreszeitabhängig)
  • Lack splittert zu schnell ab


Fazit

16 von 20 möglichen Punkten
 
Ich finde den Gonzo trotz seiner Schwächen einfach klasse und er hat seinen festen Platz in meiner Tacklebox gefunden. Wenn er bewusst zur rechten Jahreszeit eingesetzt wird, fängt er garantiert Fisch! Die Oberflächenattacken stocken einem immer wieder den Atem und machen jeden Angeltag unvergesslich. Wer das entsprechende Gewässer hat, sollte sich auf jeden Fall für den nächsten Frühling einen Gonzo zulegen. Ihr werdet es nicht bereuen! Für den momentanen Preis von ca. 9-12 Euro ist er auf jeden Fall eine Investition, mit der Ihr viel Freude haben werdet. Ich für meinen Fall freue mich auf den nächsten 16. Mai und explodierendes Wasser.
 
Tight Lines
Paul
 
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