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Donnerstag, 21 Oktober 2010 18:14 geschrieben von 

Tackle-Check: FOX Rage - Slick Stick

Über den Angelfachmarkt Wangen konnte ich heute das erste Mal einen kleinen Teil der neuen FOX Rage Raubfisch-Serie begutachten. Genauer gesagt bekamen wir einen Slick Stick 90SR in der Farbe Silver Baitfish (Danke Dietmar für die Verbesserung).

Allgemeine Informationen über diese Wobbler (Größe, Tauchtiefe, Farben,...) werden hier nicht genau beschrieben, da man diese auch auf der FOX Rage Homepage nachgelesen kann.

Slick Stick

Slick Stick

 

Optik

In Sachen Optik hat FOX einen Quantensprung gemacht. Hierfür vergleiche ich mal den Slick Stick mit dem Zinger aus der „alten“ Fox Predator Reihe, da diese ungefähr die gleiche Form haben. Während bei der alten Serie die Farben eher lieblos und langweilig wirkten, kommt bei der neuen Serie echte Freude auf. Knackige Zeichnungen beim Firetiger, schillernde Flanken beim Cool Hering und interessante Variationen mit schwarz und lila beim Nightmare machen Lust auf mehr. Sehr cool ist auch die Tatsache, dass FOX fast transparente Wobbler zum Verkauf anbietet, wodurch man die Wobbler selbst in seinen Wunschfarben lackieren kann. Die gelungenen 3D Augen schließen die ausgefallene Optik perfekt ab. Interessant sind auch die zwei verschieden farbigen Drillinge. Der rote Brustdrilling dient hierbei als Blutimmitation (glaub ich mal :)), während der Schwanzdrilling neutral in schwarz gehalten wurde.

An die Dekore von Illex, Megabass & Co kommt FOX jedoch leider nicht ran, weshalb hier nicht die volle Punktzahl vergeben werden kann.

Punktzahl: 4 von 5 Punkten

 

Verarbeitung

Die Verarbeitung des Slick Stick lässt keine Wünsche offen.

Der Wobbler ist sauber lackiert und hat selbst an den Öseneinhänger keine hässlichen Lackreste. Der Lack steckt einiges weg und nach einigen großen Fischen hat er nur kleinere Kratzer. Die Ösen scheinen recht stabil zu sein und halten die neuen Haken sicher. Die neuen Haken sind ein Thema für sich. Endlich wurden sau scharfe & stabile Haken der Extraklasse verwendet. Die alten aus der Predator Reihe konnte man getrost den Hasen geben, konnte man diese noch mit der blosen Hand aufbiegen. Dadurch haben wir schon einige Großfische verloren. Dies wird aber mit den Neuen nicht mehr so einfach passieren, da die dickdrährigen Haken kein Fisch so einfach aufbiegt. Erwähnenswert sind noch die extrem lauten Rasseln im Wobbler. Sowas hab ich noch bei keinem anderen Wobbler gefunden. Die Rasselgeräusche sind selbst in 10 Meter Entfernung noch deutlich hörbar und werden sogar über die Schnur auf die Rute übertragen. Wenn der Wobbler nicht von den Fischen gehört wird, dann sind sie taub. Die lauten Rasseln können sich jedoch auch in stark befischten Gewässern negativ auswirken, da die Räuber öfters mit klappernden Fischen schlechte Erfahrungen gemacht haben und deshalb nicht zupacken.

Da meine These mit dem negativen Effekt der Rasseln nicht auf alle Gewässer übertragbar ist und die neuen Drillinge einfach überzeugen, gibt’s hier volle Punktzahl.

Punktzahl: 5 von 5 Punkten

 

Laufverhalten

Es blitzt und funkelt! Das war der erste Eindruck den ich bekam, als ich das erste Mal den Wobbler durchs Wasser führte. Der Cool Hering flankt ausgezeichnet und erinnert selbst im sehr trüben Wasser eher an einen Blinker. Dieser Dekor ist der absolute Kracher, da er in den oberen Wasserschichten sehr gut sichtbar ist. Wie es weiter unten aussieht kann ich schlecht beurteilen, aber dank der großartigen Wasserverdrängung macht er ordentlich Druck auf das Seitenlinienorgan der Fische, wodurch die Räuber selbst im dunkeln sicher zupacken können. Dies wird natürlich durch die lauten Rasseln gut unterstützt.

Die Stärken des Slick Stick sind eindeutig im Schleppen und beim cranken bei langsamer bis mittlerer Geschwindigkeit. Wird es aber einmal etwas schneller neigt der Slick Stick leider dazu, sich seitlich zu zu drehen und krumm daher zu paddeln. Schade, das können Illex & Co besser.
Auch beim Twitchen kann der Slick Stick leider auch nicht voll überzeugen. Sicher werden jetzt einige sagen, dass der Wobbler dafür nicht konzipiert ist, jedoch gibt es genug Konkurenzmodelle die auch nicht aufs Twitchen ausgelegt sind, dies aber wesentlich besser meistern. Bei stärkeren Twitchbewegungen und beim Twitchen während des Einkurbeln überschlägt sich der Wobbler und wirkt sehr unnatürlich. Dank seines Dekors kann er jedoch bei langsamen Twitchbewegungen mit längeren Absinkpausen extrem punkten. Erinnert er hier doch stark an einen sterbenden Köderfisch. Mit dieser Methode habe ich auch meinen großen Hecht (siehe unten) gefangen.
Leider gibt es von Slick Stick keine wirklichen Flachläufer, was den Einsatz des Wobblers nur auf tiefere Bereiche von Seen begrenzt. Viele kleinere Seen haben aber eben viele Flachwasserbereiche in denen dieser Wobbler nicht eingesetzt werden kann, da man nur Hänger hat oder den Boden umgräbt.

Aufgrund der unnatürlichen Laufeigenschaften bei höheren Geschwindigkeiten, der mittelmäßigen Twicheigenschaften und der begrenzten Einsatzbereiche des Slick Sticks gibt es hier leider deutliche Abzüge.

Punktzahl: 3 von 5 Punkten

 

Fängigkeit

Der Slick Stick ist bei richtiger Führung eine absolute Fangmaschine! Dank der hohen Sichtbarkeit, der Wasserverdrängung und der Rasseln macht er auf sich aufmerksam. Wenn ein Räuber zupackt hat er schon fast verloren. Die Drillinge halten den Fisch sicher und ein ausschlitzen ist dank dicker Hakenschenkel bei richtiger Bremseinstellung fast unmöglich. Ich konnte innerhalb von 4 Stunden 4 Hechte in den Größen von 50, 62, 75 und 97 cm fangen.

97er Hecht auf SlickStick

Hier ein Video von den Fängen:

Aufgrund der hohen Fängigkeit gibts hier wieder volle Punktzahl.

Punktzahl: 5 von 5 Punkten

 

Pro / Contra

Pro:

  • realistische Dekors
  • gute Gesamtverarbeitung
  • laute Rasseln
  • hohe Sichtbarkeit
  • hohe Wasserverdrängung
  • starke Drillinge
  • Fängigkeit

Contra:

  • schwache Laufeigenschaften bei höherer Geschwindigkeit
  • schwache Twitcheigenschaften
  • begrenzter Einsatzbereich

 

Fazit

17 von 20 möglichen Punkten

Dietmar Isaiasch zeigt wo der Hammer hängt. Mit dem Slick Stick ist ihm ein echt super Wobbler gelungen. Das Dekor Silver Baitfisch hat mich voll und ganz überzeugt. Zwar hat er noch einige Schwächen im Laufverhalten, jedoch überwiegen die Stärken deutlich. Er macht das wozu er da ist: Fische fangen! Der momentane Preis von ca. 13-14 € halte ich für etwas zu teuer, jedoch kann man das durchaus noch verantworten, da es sich um ein komplett neues Produkt handelt. Eine Kaufempfehlung kann ich auch aussprechen, sofern der Wobbler mit seinen oben genannten Stärken gefischt wird (langsame bis mittlere Geschwindigkeit und wenig Twtich-Aktion).

 

E-Mail von Dietmar Isaiasch:
 

Hallo Paul!

An erster Stelle vorab Gratulation, ist ein sehr schöner und vor allem ehrlicher Beitrag von euch geworden. Habe den Link auch gleich auf unsere RAGE Seite gesetzt!

 

Kleine Anmerkung:

- die Farbe im Test ist NICHT Cool Herring, sondern Silver Baitfisch (wegen des orangen Bauchs habt ihr auch die Hechte gefangen...) *

- das bemängelte unregelmässige Ausbrechen ist so gewollt und vor allem bei zu hoher Schleppgeschwindigkeit kann er schon mal wegdriften. Beim normalen Einkurbeln mit Stop & Go aber auch beim Schleppen im Drehzahlbereich von 850 - 1000 U/Min (was einer Geschwindigkeit unter 4km entspricht) arbeitet der Slick Stick am BESTEN! Und beim Twitchen neigen leider auch viele Angler dazu die einzelnen 'jerks' zu übertreiben. Bei kurzen 'jerks' flankt der Slick Stick auf und kommt in seine Position zurück. Er ist halt ein Köder fuers ruhige und mittelschnelle Fischen.

 

[...]

 

Ach, es freut mich, dass dir/euch meine Drillinge gut gefallen...die scheiss Dinger sind ja auch extreme Greifer!

 

Ciao, dein Dietmar

* Hab heute mit Dietmar telefoniert und er erklärte mir, was es mit dem orangenen Bauch auf sich hat. Er hat die Erfahrung gemacht, dass er im angetrübten Wasser auf Wobbler mit orangenen Bauch wesentlich mehr Bisse bekommt als ohne orangenen Bauch. Wir reden hier von einer Relation von 10:1 bis 20:1. Ganz erklären kann er sich dieses Phänomen jedoch auch nicht, aber er denkt es könne mit der Färbung der Beutefische im trüben Wasser zusammenhängen. Gerade Barsche und Rotfedern haben im trüben Wasser extrem rote Flossen und auch junge Hechte können orange farbene Bäuche besitzen. Also wieder was dazu gelernt.

Danke Dietmar für dein kurzes Statement.

 

Paul

 

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